Translation Memory – das Wundermittel des Übersetzers?
Professionelle Übersetzungsservices kommen heutzutage nicht mehr ohne moderne und effiziente Hilfsmittel aus.
Zu den häufig eingesetzten technischen Hilfsmitteln gehören die sogenannten Translation-Memory-Systeme oder Translation Memories, ein Speicher oder Archiv früherer Übersetzungen, auf die schnell zugegriffen werden kann.
Was ist ein Translation Memory (TM) und wie kann es die Arbeit des Übersetzers unterstützen?
In der heutigen Zeit ist der Begriff der „Digitalisierung“ in aller Munde. So macht dieser Trend auch vor dem Übersetzer nicht Halt. Das Bild des Übersetzers, der im stillen Kämmerlein allein vor sich hin übersetzt, ist längst überholt. Genügten vor rund 30 Jahren noch eine Schreibmaschine und viele Wörterbücher als Handwerkszeug des Übersetzers, muss der Übersetzer heute die moderne Computertechnik nutzen, um schneller, effizienter und mit gleichbleibend hoher Qualität zu arbeiten.
Zu den Werkzeugen des Übersetzers gehören auch spezielle CAT-Tools unterschiedlicher Anbieter, die aber im Grunde genommen alle nach dem gleichen Prinzip funktionieren. Beim Übersetzen eines Textes, z. B. einer Bedienungsanleitung, werden die Übersetzungssegmente, das kann ein Satz, eine Wortgruppe oder eine Phrase sein, automatisch in einer Datenbank gespeichert. Gerade bei technischen Fachübersetzungen ist es häufig der Fall, dass sich solche Segmente so oder so ähnlich wiederholen.
Nun kommt das Translation Memory, der Speicher der bereits übersetzten Segmente ins Spiel. Das CAT-Tool schlägt dem Übersetzer das bereits schon einmal übersetzte Segment aus der Datenbank als Übersetzung vor. Dabei wird sogar angezeigt, ob es sich um eine 100%ige Übereinstimmung handelt und der Satz so wieder übernommen werden kann, oder ob es Abweichungen gibt, und welche das sind, die neu übersetzt werden müssen.
Ein Beispiel zur Veranschaulichung:
In einer technischen Übersetzung kommt z. B. der Satz „Tragen Sie einen leichten Schmierfilm auf und setzen Sie die O-Ringe in die Nuten ein.“ Dieser Satz wird zusammen mit seiner entsprechenden Übersetzung im Translation Memory (zusammen mit weiteren Angaben wie z. B. Name des Übersetzers, Datum, Projektname) gespeichert.
Kommt an einer anderen Stelle des Textes der Satz genauso noch einmal vor, schlägt das Translation Memory die fertige Übersetzung vor, die der Übersetzer so übernehmen kann.
Lautet der Satz an anderer Stelle aber „Tragen Sie Schmiermittel auf und setzen Sie die O-Ringe ein.“, erkennt das Translation Memory die Ähnlichkeit zum vorher übersetzten Satz und schlägt auch diese Übersetzung vor, allerdings wird angezeigt, welche Unterschiede es zum vorherigen Satz gibt und wo der Übersetzer neu bearbeiten muss.
Und das gilt nicht nur für das eine Dokument, das zu übersetzen ist, sondern auch für alle zukünftigen Übersetzungen anderer Texte, bei denen das Translation Memory eingesetzt werden kann.
Welche Vorteile hat das Translation Memory für den Übersetzer?
Der Nutzen für den Übersetzer liegt auf der Hand. Zu Beginn der Arbeit mit dem Translation Memory muss die Datenbank natürlich erst einmal gefüllt werden. Aber mit jedem erledigten Auftrag wächst die Datenbank, die dann für neue Übersetzungen zur Verfügung steht. Hat man häufig ähnlich geartete Dokumente zu übersetzen, wie Bedienungsanleitungen oder Vertragstexte, dann wird man schon recht bald merken, dass nicht mehr alle Segmente neu übersetzt werden müssen, sondern man Vorschläge aus dem Translation Memory bekommt. Somit kann ein Übersetzer schneller arbeiten.
Außerdem kann der Übersetzer die Qualität seiner Arbeit verbessern. Die fertige Übersetzung wird einheitlicher, die Formulierungen im gesamten Dokument konsistenter, Fehler werden vermieden.
Welche Vorteile ergeben sich für den Kunden?
Die Qualität ist hier ein großer Pluspunkt:
Wird die Übersetzung der Dokumente eines Unternehmens, auch zu unterschiedlichen Zeiten, beim Übersetzungsbüro Techni-Translate in Auftrag gegeben, kann mit Hilfe des bestehenden Translation Memory, das bei Techni-Translate ständig erweitert und gepflegt wird, sichergestellt werden, dass die Übersetzung einheitlich und konsistent bleibt, auch wenn mehrere Übersetzer daran arbeiten.
Auch die Kostenfrage spielt hier eine nicht unbedeutende Rolle:
Bei der Angebotserstellung kann das Übersetzungsbüro Techni-Translate mit Hilfe des für diesen Kunden angelegten Translation Memory den zu übersetzenden Text analysieren und feststellen, ob sich Übersetzungssegmente wiederholen, die dann nicht berechnet werden.
Diese Segmente sind nicht nur Text-Wiederholungen (100%-Übereinstimmung) innerhalb der analysierten Dokumenten, sondern auch Wiederholungen mit alten Übersetzungen im TM (Translation Memory).
Die Teil-Übereinstimmungen zu vorhandenen Übersetzungen werden auch erkannt und entsprechend mit einem niedrigeren Faktor als der Preis einer Neuübersetzung berechnet.
So kann sich unter Umständen je nach Text eine deutliche Kostenersparnis für den Kunden ergeben.
Schnelle Lieferung:
Der Übersetzer kann effizienter, schneller und mit gleichbleibend hoher Qualität arbeiten. Die Text-Wiederholungen aus dem TM erleichtern die Arbeit des Übersetzers immens, die in unterschiedlichen Zeitabständen beauftragten Dokumentationen bleiben konsistent und werden schnell geliefert!
Gibt es auch Nachteile?
Das CAT-Tool vergleicht „nur“ die neu zu übersetzenden Segmente mit den bereits übersetzten, abgespeicherten Segmenten im Translation Memory. Der Sinn und Kontext, oder auch mögliche fehlerhafte Übersetzungen, können nicht erkannt werden.
Es werden Vorschläge zur Unterstützung des Übersetzers gemacht. Der fachkundige Übersetzer ist aber derjenige, der entscheidet und die linguistischen oder stilistischen Feinheiten erkennt und berücksichtigt, um so zu einer fehlerfreien und qualitativ hochwertigen Übersetzung zu gelangen.
Bei einigen Textarten, wie z. B. literarische Texte oder Werbetexte, ist ein Translation-Memory-System eher hinderlich, da es hier auf die Phantasie und Kreativität des Übersetzers ankommt.
Ihr Techni-Translate Übersetzungsbüro